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Kzschischoka

Die Kzschischoka (niedersorbisch/wendisch: "Kśišowka") ist ein Fließ und die Lebensader von Wüstenhain. An ihrem Ufer befinden sich die fruchtbarsten Böden von Wüstenhain, der historische Ortskern des Dorfes und der Gutshof.
Die ehemals wasserreiche Kzschischoka ließ bereits in der Bronzezeit Menschen auf dem Gebiet des heutigen Wüstenhain siedeln. Später trieb sie für viele Jahrhunderte die Wasserräder der Wüstenhainer Mühlen an und gab dem legendären "Wüstenhainer Waldschlösschenbier" seinen einzigartigen Geschmack. Sie ist aber auch ein Sinnbild für die Zerstörung von Natur durch den Menschen. Früher entsprang die Kzschischoka bei Altdöbern und floss über Reddern und Gräbendorf nach Wüstenhain. Von Wüstenhain aus fließt sie weiter durch Krieschow und Müschen, bevor sie im Spreewald bei Burg in das Leineweber Fließ und letztendlich in der Spree mündet.

Der stetig wachsende Braunkohletagebau Greifenhain und der künstliche Eingriff in den Wasserhaushalt im Quellgebiet der Kzschischoka ließ den Wasserstand seit Mitte der 1960er Jahre deutlich sinken. Mit der Erschließung des Braunkohletagebaus Gräbendorf Ende der 1970er Jahre wurde der ursprüngliche Oberlauf der Kzschischoka endgültig zerstört. Oberhalb von Wüstenhain wurde das Fließ umgeleitet, trockengelegt oder abgebaggert. In Wüstenhain wurde eine Grubenwasserreinigungsanlage angelegt, der Unterlauf vertieft und zum Entwässerungsfließ für abgepumptes Grundwasser umfunktioniert.

Nach der Rekultivierung des Tagebaus Gräbendorf ist ein Teil des Oberlaufes der Kzschischoka in sein ursprüngliches "Bett" zurückgekehrt, wobei sie nunmehr den Gräbendorfer See und den "Klärteich" der ehemaligen Grubenwasserreinigungsanlage in Wüstenhain durchqueren muss. Obwohl das Fließ vom Gräbendorfer See gespeist wird, muss bis heute in der Nähe von Wüstenhain zusätzlich Wasser eingeleitet werden, um es nicht austrocknen zu lassen. In Wüstenhain wurde mit der Rekultivierung der Kzschischoka das Mühlenwehr abgerissen und zwei Wassertreppen zur natürlichen Regulation der Fließgeschwindigkeit angelegt.

Die Kzschischoka leitet ihren Namen vom niedersorbisch/wendischen Namen des Ortes Krieschow (Ksišow) ab. 1937 erhielt die Kzschischoka im Zuge der "Eindeutschung" von sorbischen/wendischen Orts- und Flurnamen den bis heute gültigen amtlichen Namen "Greifenhainer Fließ".

Wüstenhain - Fischtreppe an der Kzschischoka
Wüstenhain - Kzschischoka
Wüstenhain - Kzschischoka