Wüste
"Wüstenhain gelobtes Land, vorne Kies und hinten Sand."
Das die Wüste nicht nur im Ortsnamen von Wüstenhain und alten Sprichwörtern existiert, sieht man besonders gut im Sommer, denn dann verbrennt die karge Schönheit des Sandes zur Steppe und das zarte Rosa der Grasnelken und Heidepflanzen überzieht Wälder und Wiesen.
An manchen Stellen stößt man bereits nach einem Spatenstich auf bis zu 2 m tiefe Sanddecken, die aufgrund fehlender Bindematerialien kaum Nährstoffe und Wasser speichern können. Die Bodenverhältnisse waren und sind für die Landwirtschaft nicht gerade ertragsreich, dafür sind sie aber ideal für selten gewordene Biotope. Vor allem an den Rändern der sandigen Wald- und Heidewege und um den Gräbendorfer See kann man Trocken- und Magerrasenflächen finden.
Die hohe Wüstenqualität des Wüstenhainer Sandes wussten auch einmal die Berliner zu schätzen, denn in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Sand aus Wüstenhain an viele Strandbäder in und um Berlin verkauft.
Der Ortsname
Wüstenhain leitet
sich aber nicht
unmittelbar
vom sandigen
Untergrund ab,
sondern hat seinen
Ursprung im 12.
Jahrhundert. Der
Ortsname besteht aus
zwei Teilen, Wüsten-
und -hain. Der erste
Teil stammt vom
althochdeutschen
„wuosti“,
mittelhochdeutsch
wüste, was so viel
bedeutet wie leer,
unbebaut, einsam
oder öde. Die Endung
„Hain“ entstand aus
dem
mittelhochdeutschen
„hagen“ und bedeutet
Hegung, umzäuntes,
umhegtes Gelände.
Wüstenhain ist die
einsame oder nicht
bewaldete oder auf
ödem Land umzäunte
Siedlung.
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